Räder und Rollen: Flexibilität und Mobilität für jeden Einsatzbereich

Räder und Rollen sind unverzichtbare Normteile in vielen Bereichen des täglichen Lebens und der Industrie. Ob in Werkstätten, Büros oder in der Logistik – sie sorgen für Mobilität und erleichtern den Transport von Gütern oder Geräten.

Räder und Rollen – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Ein Rad setzt sich aus den Komponenten Lauffläche, Laufbelag, Radkörper, Lagerung und Nabe zusammen, deren Eigenschaften und Funktionen nachfolgend erklärt werden.

Die Lauffläche ist der Teil des Rades, der den Boden berührt. Sie wird auch als Profil bezeichnet. Die Lauffläche kann glatt oder geprägt ausgeführt sein, beispielsweise um die Bodenhaftung zu erhöhen.
Der Laufbelag ist der Reifen des Rades, der an seiner Außenseite die Lauffläche bildet. Er kann aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen und definiert mit den dadurch verbundenen Werkstoffeigenschaften den Einsatzbereich des Rades. Er kann aufgeklebt, vulkanisiert, umgossen oder aufgespritzt sein und ist fest mit dem Radkörper verbunden.
Der Radkörper ist das tragende Teil des Rades und stellt als Felge die Verbindung zwischen Laufbelag und Lagerung her. Er wird in verschiedenen Formen, z. B. mit und ohne Speichen, und aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt. Er kann aus einem einzigen Teil oder aus mehreren miteinander verbundenen Teilen bestehen.
Die Lagerung bzw. die Nabe bildet die Schnittstelle zwischen der feststehenden Achse und dem Rad, welches sich um diese Achse dreht. Die Wahl der Lagerart hat direkten Einfluss auf die Laufeigenschaften. Für die Lagerung von Rädern werden Kugellager, Rollenlager oder direkt in der Nabenbohrung laufende Gleitlager verwendet.

Die Kombination eines Rades mit einem Gehäuse wird je nach Gehäusetyp als Rolle, genauer gesagt als Lenkrolle oder Bockrolle bezeichnet. Das Gehäuse ist das Verbindungselement zwischen Rad und Wagen. Dabei wird zwischen Lenkgehäuse, Lenkgehäuse mit Feststeller und feststehendem Gehäuse unterschieden.
Das Lenkgehäuse dreht sich bei der Änderung der Verschieberichtung um seine senkrechte Achse. Die Radachse ist bezüglich der Gehäuseachse versetzt, um eine gute Manövrierbarkeit des Wagens zu gewährleisten. Unter der Manövrierbarkeit versteht man sowohl die Lenkbarkeit des Wagens, als auch den Geradeauslauf.
Das feststehende Gehäuse besteht aus einem formgestanzten Stahlblech und nimmt das Rad an seiner Nabe auf. Diese Kombination wird auch als Bockrolle bezeichnet und sorgt maßgeblich für einen Geradeauslauf des Wagens.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Rädern und Rollen

Räder und Rollen finden sich in einer Vielzahl von Anwendungen. Hier sind einige der wichtigsten Einsatzbereiche:
  • Industrie und Logistik: Schwerlastrollen erleichtern den Transport von Paletten, Maschinen und anderen schweren Gütern. Sie sind robust und können hohe Lasten tragen, ohne die Mobilität einzuschränken.
  • Büromöbel: Drehstühle und Rollcontainer sind ohne Leichtlaufrollen kaum vorstellbar. Sie sorgen für Bewegungsfreiheit und unterstützen ergonomisches Arbeiten.
  • Möbelrollen: Schrank- oder Tischrollen machen Möbelstücke mobil und ermöglichen eine flexible Raumgestaltung.

Die richtigen Räder und Rollen auswählen

Bei der Auswahl von Rädern und Rollen spielen verschiedene Kriterien eine Rolle:
  • Belastbarkeit: Je nach Einsatzbereich variiert die Tragfähigkeit der Rollen. Schwerlastrollen sind für hohe Gewichte ausgelegt, während kleinere Apparaterollen leichtere Lasten bewältigen.
  • Bodenbeschaffenheit: Die Art des Bodens und mögliche Hindernisse sind Faktoren, die die notwendige Antriebskraft zum Bewegen des Wagens beeinflussen und Auswirkungen auf die Übertragung von Schwingungen und den Verschleiß des Rades haben. Ausgehend von der Beschaffenheit des Bodens, kann für die Auswahl des richtigen Rades die folgende Aussage getroffen werden: Für unregelmäßige Böden bzw. bei Hindernissen werden Räder mit einem weichen und dicken Laufbelag sowie großem Durchmesser eingesetzt. Bei glatten Böden und hohen Lasten werden Räder mit einem hartem Laufbelag eingesetzt.
  • Lenkfähigkeit: Lenkrollen bieten maximale Flexibilität, da sie in alle Richtungen drehbar sind. Bockrollen hingegen sind starr und erlauben nur Bewegungen in eine Richtung. In Kombination bieten sie eine optimale Steuerung.
  • Bremssysteme: Für zusätzliche Sicherheit sind viele Rollen mit Feststellbremsen ausgestattet, die ein ungewolltes Wegrollen verhindern. Dies ist besonders wichtig bei schweren Lasten oder in Bereichen, in denen Präzision gefragt ist.

Berechnung der Traglast je Rad

Zur Bestimmung der erforderlichen Traglast eines Rades oder einer Rolle muss die maximale Zuladung mit dem Leer-gewicht des Wagens addiert und die Summe durch die Anzahl der Räder dividiert werden. Dabei sollte generell für einen Wagen mit 4 Rädern die Gesamttraglast durch 3 dividiert werden, da z. B. durch unebene Böden oder ungleicher Lastverteilung nicht alle Räder gleichmäßig die Last tragen.

Die Formel zur Berechnung der notwendigen Traglast ist wie folgt: W = (G+Z) / n

W = erforderliche Traglast je Rad bzw. Rolle
G = Leergewicht des Wagens
Z = maximale Zuladung
n = Anzahl der tragenden Räder bzw. Rollen

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